Homepage von Bernhard Probst

Honig und mehr!
 

Das zweite Bienenjahr! 

Es fing aus meiner Sicht nicht so gut an, da es keinen „Richtigen“ Winter gab.

Die Bienen waren schon recht früh unterwegs auf der Suche nach Futter.

Glücklicherweise kamen die ersten Blüten der Frühjahrsblumen und der Haselnuss.

Es stellte sich mir die Frage: “Habe ich genug zugefüttert?“

An den ersten warmen Tagen habe ich dann eineFutterkontrolle gemacht und festgestellt, dass es ganz knapp reichen könnte.

Es hat gereicht.

Von den 6 Völkern die ich in diesem Jahr mein eigen nennen darf, haben alle den schlechten Winter überlebt.

Eines der Völker ist etwas schwach und wir hatten kurz überlegt es mit einem andern Volk zusammen zu führen. Es zeigt sich aber, das es richtig war hier Ruhe walten zu lassen und dem Rat eines Altimkers zu folgen.

„Das wird schon wieder. Nur die Ruhe!“

 

Er sollte Recht behalten, denn das Volk hat sich gut gemacht. Zwar mussten wir hier auf eine große Honigernte verzichten, aber wir haben trotzdem zwei Waben entnommen.

Das gibt Platz fürs Bauen!

So eine Biene will beschäftigt werden.

Die anderen Völker hatten sich prächtig entwickelt und so konnten (mussten) wir dann noch 6 Ableger bilden.

Hinzu kam der erste Schwarm den ich mit Hilfe meiner Freundin eingefangen habe. Leider war es mir nicht gelungen die Königin mit zu fangen. Diese saß in einem Baumloch in einer alten Nisthöhle und sie wollte nicht raus.

Schade, denn es ist ein sehr friedliches Volk.

Das Volk bekam eine einzargige Beute. Die Beute war mit 4 Leerwaben, 3 Mittelwänden, 2 Futterwaben sowie einem Baurahmen bestückt. Nach der ein tägigen Dunkelhaft im Keller wurde die Beute an ihrem neuen Standort hinten im Garten aufgestellt.

Nach öffnen des Flugloches habe ich einen kurzen Blick ins Innere der Beute gemacht. Die Futterwaben wurden gleich angenommen und auch die Leerwaben mit den Honigresten waren gut besetzt. Ein starkes Volk, aber ohne Königin.

Aus diesem Grund habe ich eine Brutwabe von einem andern friedlichen Volk eingesetzt. Die Brutwabe war mit Stiften, Rundmaden und Brut besetzt.

Nach 2 Tagen stellte ich den Bau von 8 Weichselzellen fest. Das sieht sehr gut aus.

Die Durchsicht der Ableger brachte ein ähnlich gutes Ergebnis. Alle hatten sich eine Königin gezogen. Waren von der Bienenanzahl gut ausgestattet. 6-8 Wabengänge waren besetzt.

Bei einem Ableger fanden sich bereits die ersten Stifte.

So werden wir am Sonntag eine ausführliche Königinkontrolle machen.

Schauen ob Stifte und Maden vorhanden sind und dann erst werden wir die frischen Königinnen kennzeichnen.

Als nächstes muss nun die Varroa-Behandlung der Ableger erfolgen.

Ich denke ich werde eine normale Dosis von 80ml auf eine lange Anwendungszeit nehmen, in der Hoffnung dass ich so viel wie möglich Milben gleich beim ersten Mal erwische.

 

Das erste Schleudern hat uns 86 Kg Honig von 4 ½ Völkern eingebracht.

In der Hauptsache Raps. Der Anteil an Frühjahrsblüte war gering.

In diesem Jahr haben wir Völkerweise geschleudert. Jedes Volk für sich.

Somit kamen 3 Sorten Honig zustande.

Raps der nach dem Rühren eine schöne cremige Konsistenz hat. Die Mischung aus Raps und Blüte ergab eine festere Sorte Honig.

Als 3. Sorte hatten wir dann Wald und Blütenhonig. Cremig in der Konsistenz, aber von süßem und fruchtigem Geschmack.

Alle drei Sorten sind sehr lecker.

 

Eine langwierige Prozedur die dann folgt, sich aber immer wieder lohnt wenn man das Ergebnis betrachtet.

Schleudern und filtern über Grob- und Feinsieb.

Dann filtern über den Feinfilter.

7 Tage lang ruhen lassen mit anschließen dem Abschöpfendes Schaumes.

Dann Rühren an 3-4 Tagen nacheinander morgens und abends gute 5 Minuten. Nach Bedarf mit abschäumen.

Das Rühren ist ein notwendiges Muss, wenn man einen gleichmäßig mit Kristallen durchsetzten Honig erhalten möchte.

Wie gesagt: „es lohnt sich“ 

Bei den vielen Vorbestellungen von Altkunden aus dem letzten Jahr, ist schon ein Teil der 170 Gläser die wir abgefüllt haben verkauft.

Ich bin nun gespannt wie das 2. Schleudern ausgeht.

Bei 12 Völkern und einem Schaukasten ist die Überlegung 3 Völker zu verkaufen. 10 Völker sollten genug Arbeit mit sich bringen.                                

 

Das 2. Schleudern!

 

Das zweite Schleudern brachte uns noch einmal 56kg Honig.  

Da es bei uns immer recht schwer ist eine genaue Bestimmung der Honigsorte vorzunehmen, sagen wir „Blütenhonig mit einer Tendenz zu …. „

Vom Geschmack her kommt die eine Sorte in Richtung Linde und die andere Sorte in Richtung Akazie.

Beide sind von der Konsistenz her flüssig und von heller goldbräunlicher Farbe.  

Einmal werde ich noch schleudern und dann soll es das gewesen sein mit der Honigernte.  

4 der Völker haben sich „großartig“ entwickelt sodass die Überlegung ansteht noch wenigstens 2 - 4 Ableger zu bilden. Die Rennpferde der nächsten Saison. Es hängt aber vom Verkauf der Völker ab. Wann wieviele Beuten und Ablegerkästen leer werden. 

Das 3. Schleudern!  

Hier haben 6 Völker nochmal gezeigt was in ihnen Steckt. Das Schleudern brachte uns noch einmal 121kg Honig.  

Es ist wie immer schwer mit der genauen Bestimmung der Honigsorte.

„Blütenhonig“ ganz klar. Aber welche Sorte?

Ein Volk muss sich wohl nur im Wald rumgetrieben haben. Ein dunkler Waldhonig mit 24Kg wurde geschleudert.  

Der Rest kommt vom Geschmack her in Richtung Linde und die dritte Sorte in Richtung Akazie.

Beide flüssig und von heller goldgelber Farbe. 

Das sollte es gewesen sein mit dem Honig für dieses Jahr. 

Wieder müssen wir fast 250 Gläser Honig abfüllen.

Ich werde wie schon im letzten Jahr ein paar kleine Gläser abfüllen.

Das macht sich als kleines Mitbringsel immer gut.

Bin zweimal mit meinem Honigverkaufsstand auf dem heimischen Markt in Schönwalde – Glien gewesen und habe unseren Honig angeboten. 

Es ist immer wieder schön zu erleben viele Leute sich für das Imkern interessieren.

Werde mich jetzt langsam auf das Einwintern vorbereiten. 

 

Varroa-Behandlung

Da ich die Ableger schon mit Armeisensäure behandelt habe, bleiben nur noch die Wirtschaftsvölker übrig. 

Die Ableger sind fast Milbenfrei. 1 Milbe pro Woche halte ich für sehr gut. 

 

Die Ableger

Die Ableger entwickeln sich bis auf ein Volkprächtig. 

Das schwache Volk hat sich aber im Laufe der Zeitauf 6 Waben ausgebaut.  

Zwei der Völker die ich im nächsten Jahr zu Wirtschaftsvölkern aufbauen möchte, habe ich mit dem zweiten Brutraum versehen. Bedeutet zwar dass ich in diesem Winter mehr füttern muss, aber dafür starten sie dann gleich mit voller Besetzung.

 

Die Einwinterung

Bei der Einwinterung lege ich Wert auf ein gutes flüssiges Markenfutter.

Es hat Vitaminzusätze die den Bienen helfen gut über den Winter zu kommen.

Dafür lohnt es sich etwas mehr Geld auszugeben, wenn es den gewünschten Erfolg bringt.

Die zweizargigen Völker sollen zwischen 10-12 Kg bekommen. Wo hingegen die einzargigen Völker sich mit 8-10 Kg zufrieden geben müssen.

Das heißt aber für mich, bei den ersten warmen Frühlingstagen muss ich gleich eine Futterkontrolle machen um rechtzeitig nach zu füttern.

Der Zeitpunkt der Einwinterung richtet sich nicht nach dem Kalender. Man sollte aber so rechtzeitig damit beginnen, dass die Altbienen des Sommers, ehe sie absterben, das Futter noch verarbeiten, die Jungbienen aber für ihre Aufgaben im kommenden Frühjahr geschont werden können. Die Einwinterungsarbeiten sollten mit Mitte September abgeschlossen sein.

Durch eine entsprechende Nachsommerpflege hat man die Grundlage für eine Gute und Gesunde Überwinterung der Bienen geschaffen, die wiederum eine Weiterentwicklung und die Trachtfähigkeit im kommenden Frühjahr gewährleistet.

Werde in diesem Herbst noch eine große Anzahl von Frühlingsblumenzwiebeln pflanzen.

Die Winterlinge alleine werden es nicht schaffen genug Futter zu liefern.

Was uns immer wieder hilft ist die unmittelbare Nähe es Waldes. Gleich hinterm Zaun beginnt er und zieht sich über ein paar Kilometer hin. Hier findet sich immer etwas zu futtern für die Bienen.

Auf der anderen Seit liegen die Gärten der Nachbarn mit ihren Frühblühlern die auch immer gerne angeflogen werden.